>

Herstellerhinweise

Die Vorbemerkungen

Für Planung, Verlegung und Bauausführung von GALA-Arbeiten gelten die einschlägigen Normen und Regelwerke. Daneben befinden sich auf unserer Homepage: www.birkenmeier.com zahlreiche Einbauhinweise und Verlegemuster zu unseren Produkten. Zusätzlich enthalten die Verpackungseinheiten produktspezifische Anwendungshinweise. Neben den „Normhinweisen“ möchten wir nachstehend Erfahrungen und Tipps aus der Praxis weitergeben.

CleanTop-Oberflächenschutz

Viele Produkte werden mit CleanTop-Oberflächenschutz hergestellt. Je nach Produktreihe und Produktionsstandort kann aber das Erscheinungsbild unterschiedlich ausfallen. So kann beispielsweise der Abperleffekt und der Glanzgrad zwischen den ConceptDesign - Produkten und Terrassenplatten mit CleanTop unterschiedlich ausfallen. Alle CleanTop-Produkte besitzen jedoch eine deutlich bessere Reinigungswirkung als Produkte ohne entsprechenden Schutz.

Abperleffekt und Wasserflecken bei CleanTop-Oberflächen

Viele unserer Produkte sind mit der CleanTop-Technologie ausgestattet. Das CleanTop-System ist Bestandteil des Produktionsprozesses und daher dauerhaft mit den Pflaster und Platten verbunden, es schützt die Produkte durchgängig. Feuchtigkeit und Schmutz können daher nur sehr stark  reduziert eindringen, so dass die Oberflächen sehr viel leichter zu pflegen sind als Vergleichbare ohne Schutzsystem. Dieses Schutzsystem und seine Wirkungsweise werden aber nicht grundsätzlich durch einen sogenannten "Abperleffekt" ausgedrückt. Der Abperleffekt ist kein Kriterium für das Funktionieren des Schutzsystems, sondern ein Oberflächenphänomen, welches häufig unterschiedlich und ggf. zeitlich verschieden auftreten kann. Erfahrungsgemäß reduziert sich das Abperlen mit der Zeit und die Platten gleichen sich weiter an. In jede CleanTop-Oberfläche dringt nach längerem Regen in gewissem Maße Feuchtigkeit ein, der Belag erscheint hier dunkler. Durch Sonnenschein und Wind trocknet die Oberfläche jedoch mit der Zeit wieder ab und die ursprüngliche Farbe erscheint wieder. Dieses gegebenenfalls unterschiedliche Abperlverhalten und die Feuchtigkeitsaufnahme haben keinerlei Einfluss auf die Qualität und Haltbarkeit der CleanTop.

Laubflecken

Oberflächen werden durch Umwelteinflüsse und Nutzerverhalten verschmutzt, selbstverständlich auch Belagsoberflächen. Blätter, Blüten und Früchte können, insbesondere bei längerer Einwirkungszeit, Gerbsäuren und Pflanzenöle absondern. Diese zeigen sich als dunkle Flecken auf den Belägen. Zum Entfernen muss es nicht immer die „chemische Keule“ oder der abrasive Hochdruckreiniger sein. Aufgrund des natürlichen Zersetzungsprozesses verschwinden diese Flecken wieder durch UV- Einstrahlung und Oxidation. Aber auch schon bei der Materialauswahl sollten örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt werden: Helle Beläge unter einem Nussbaum auf der Schattenseite eines Hauses können problematisch sein. Die Verlegung von CleanTop-geschützten Produkten oder das bauseitige Versiegeln von ungeschützten Belägen in Verbindung von zeitnahen Reinigungen reduziert die Fleckempfindlichkeit.

Gleichmäßigkeit von schalungsglattem Sichtbeton

Das Erscheinungsbild von schalungsglatten Sichtbetonflächen wird durch vielerlei Faktoren beeinflusst: die Schalhaut, die Betonzusammensetzung, die Witterung, die Bauteilgeometrie und
die Sorgfalt bei der Erstellung. Auch bei sorgfältiger Planung und Verarbeitung sind Sichtbetonflächen nie 100% homogen. Sowohl auf einem Element als auch zwischen mehreren Betonteilen
können Farbunterschiede (sowohl im grauen SB – als auch verstärkt wahrnehmbar im eingefärbten SB), Wolkenbildungen, Marmorierungen, Porenanhäufungen, vereinzelte Kalkfahnen
und eventuell Ausblühungen auftreten. Diese Abweichungen im Erscheinungsbild sind zu tolerieren und können nicht beanstandet werden. Nähere Informationen zu diesem Thema finden sich
im „Merkblatt Sichtbeton“ unter www. birkenmeier.com.

Schalungsglatter Sichtbeton als Belag

Schalungsglatter Sichtbeton ist für Treppenstufen und Podestplatten nur mit Einschränkungen geeignet: Bei feuchter Witterung ist die Rutschhemmung gegenüber kugelgestrahlten Oberfläche deutlich geringer. Im Winter besteht Gefahr von sogenannten „pop-outs“ ein Ausfrieren einzelner Zuschlagkörner. Häufig begangene Teilbereiche eines Belages werden mechanisch stark beansprucht, dies führt zu einem Abtrag der Zementhaut, es bilden sich sogenannte „Trampelpfade". Durch den Einsatz von Streusalz – sei es aktiv gestreut oder von benachbarten Flächen hereingetragen – kommt es zu Schädigungen der Betonoberfläche.

Zwischenlagerung von ConceptDesign-Fertigteilen

ConceptDesign-Produkte sind möglichst rasch nach der Anlieferung zu versetzen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich zwischen Lagerhölzern und sonstigen Verpackungsmaterialien und
der Betonoberfläche Schwitzwasser bildet. Dies führt zu nicht mehr entfernbaren dunklen Verfärbungen. Daher dürfen Stufen, Stelen, Großformatplatten etc., außer für einen kurzzeitigen Transport, auch nicht übereinander gestapelt werden.

Fugenausbildung und Fugenmörtel

Beläge müssen mit Fugen ausgebildet werden, dies ist zwingend erforderlich, eine sogenannte Knirschverlegung – Stein an Stein bzw. Platte an Platte – ist unzulässig. Nur durch die Fugen lassen sich Maßtoleranzen von einzelnen Steinen und Platten ausgleichen, nur eine Fugenfüllung verhindert, dass Betonkanten aneinander reiben, die Fugen ermöglichen das Versickern von
Niederschlagswasser in den Untergrund. Fugen werden jedoch auch als störend empfunden: in den Fugen sammelt sich Dreck, in den Fugen wächst Unkraut, in den Fugen nisten Ameisen. Als
scheinbar einfache Lösung bietet sich das Verfugen mit Mörteln an. Die Eignung eines Fugenmaterials ist von vielen Faktoren abhängig: von der Oberflächenstruktur, von der Farbe und Oberflächenbehandlung des Belags, von der Art des Bindemittels des Mörtels, von der Witterung und vielem weiteren. Es ist daher unbedingt erforderlich Vorversuche zu machen, ansonsten besteht die Gefahr von Fleckenbildungen und Verfärbungen.

Fehlendes Gefälle

Die Normen und Regelwerke sehen eine Mindestneigung von ≥ 1,5 – 2,5 % vor. Damit soll sichergestellt werden, dass Niederschlagswasser möglichst schnell von der Belagsfläche abfließt. Dieser Forderung steht oftmals der Wunsch nach einer horizontalen Fläche entgegen: der Tisch, der Sonnenschirm etc. soll geradestehen. Wird ohne Neigung geplant, ist zu berücksichtigen, dass es insbesondere bei großformatigen Platten und strukturierten Oberflächen zu Pfützenbildungen kommen kann, die Folge sind eine erhöhte Rutschgefahr und Veralgungen.

Haarrisse bei Betonbauteilen

Während der Aushärtung des Betons kommt es zum sogenannten „Schwinden“. Diese winzige Längenänderung kann zu Haarrissen führen. Auch große Temperaturunterschiede, wie sie im Sommer durch das Aufheizen durch die Sonne und das schlagartige Abkühlen durch einen Gewitterregen in sehr kurzer Zeit auftreten können, führen zu thermischen Spannungen und können
daher zu Haarrissen führen. Dies lässt sich trotz fachgerechter Planung und Produktion der Betonbauteile nicht verhindern. Sie gehören in statischer Hinsicht grundsätzlich zum Bemessungsprinzip
des Betonbaus. Feine Haarrisse stellen bezüglich Ihrer Geometrie daher grundsätzlich keinen Mangel dar, da sowohl die Gebrauchstauglichkeit als auch das optische Erscheinungsbild in keiner Weise beeinträchtigt werden.

Temperaturverhalten von Belagsoberflächen

Bei sommerlichen Temperaturen heizen sich Oberflächen auf, dies ist kein Phänomen welches nur am Sandstrand in südlichen Ländern auftritt. Messungen an schwarzen Betonoberflächen in unserer Region haben ergeben, dass durchaus 65°C erreicht werden können. Dies sollte bei der Planung von Gartenterrassen und Schwimmbadumrandungen berücksichtig werden.

Reifenspuren und Kratzer

Hofeinfahrten und Garagenzufahrten werden bestimmungsgemäß mit Fahrzeugen befahren. Die sich einstellenden Nutzungsund Gebrauchspuren durch mechanische und witterungsbedingte Beanspruchungen sind etwas Unvermeidbares und völlig Normales: Autoreifen können Gummiabrieb hinterlassen. Dies tritt naturgemäß im Kurvenbereich und Wendeflächen stärker auf. Dabei wird feiner Gummistaub in die feinporige Struktur der Pflasteroberfläche eingerieben. Auf hellen Belagsoberflächen ist dies stärker wahrzunehmen als auf dunklen Steinen. Auf den Betonoberflächen aufliegenden Splitt- oder Sandkörner werden durch Befahren und Begehen zerrieben und können Schleifspuren und Kratzer hinterlassen. Fugenmaterial, dass aus den Fugen gespült wurde, z.B. nach einem starken Regen oder durch das Reinigen des Belags mit einem Hochdruckreiniger, muss wieder eingekehrt oder abgekehrt werden. Bleibt es auf der Oberfläche liegen, führt es zu vermeidbaren Kratzspuren. Der helle Abrieb ist bei dunklen Oberflächen deutlich stärker wahrzunehmen als bei hellen Belägen.

Rutschhemmung

Beläge sollen ein sicheres Begehen ermöglichen, d.h. die Oberfläche muss rutschhemmend sein. Die Eigenschaft „Rutschhemmend“ hängt vom subjektiven Empfinden des Nutzers und seinem Nutzungsverhalten ab. Spielende Kinder, gehbehinderte ältere Mitbürger, Badegäste im Schwimmbadbereich etc. haben ein unterschiedliches Gefühl zur Rutschsicherheit eines Belages. Der Grad der Rutschhemmung ist abhängig von der Oberflächenbearbeitung und –behandlung eines Belages: vereinfacht kann von glatt zu stumpf folgendes „Ranking“ bei der Planung
zu Grunde gelegt werden: Sichtbeton schalungsglatt, geschliffen, feinkörnig und samtiert, kugelgestrahlt. Im Zweifelsfall ist eine Bemusterung hilfreich bei der Entscheidungsfindung.

Kalkausblühungen

Bei den weißen Flecken oder Grauschleiern, die sich manchmal auf den Betonsteinprodukten bilden, handelt es sich um so genannte Ausblühungen. Sie sind technisch nicht vermeidbar und berechtigen nicht zur Reklamation. Die Güteeigenschaften der Produkte bleiben hiervon unberührt. Ausblühungen stellen in der Regel keinen Mangel dar. Der Gebrauchswert der Produkte wird insofern nicht beeinflusst, als dass Witterungseinflüsse und – bei Produkten für die Flächenbefestigung zusätzlich die mechanische Beanspruchung unter Nutzung – die Ausblühungen verschwinden lassen. Da nur der Anteil Kalk aus dem Zement an die Oberfläche treten kann, der nicht von den anderen Ausgangsstoffen im Beton fest gebunden ist, kommt es nach dem Abklingen von Ausblühungen in der Regel nicht erneut zu diesem Effekt. Im Laufe der Zeit verschwinden diese Ausblühungen unter normaler Bewitterung wieder, da es sich hier um einen physikalischen Vorgang handelt. Sollte ein sofortiges Verschwinden gewünscht werden, besteht die Möglichkeit einer Reinigung. Betonprodukte die Staunässe ausgesetzt sind, neigen verstärkt zu Ausblühungen, diese ist durch wasserdurchlässigen Oberbau auszuschließen.

Ungefaste Kanten

Ungefaste, scharfkantige Betonprodukte haben eine höhere Kantenempfindlichkeit als gefaste Produkte. Geringfügige Ausbrüche oder Abplatzungen an den Kanten der Produkte sind daher nicht zu vermeiden und stellen keinen Produktmangel dar. Um die Gefahr von Kantenabplatzungen zu vermindern müssen die Betonprodukte mit Fugen verlegt werden und der Belag während der Nutzung von Betonoberflächen von aufliegenden Splitt- oder Sandkörner gereinigt werden.

Farb- und Strukturabweichungen

Farb- und Strukturabweichungen sind aufgrund der Verwendung von natürlichen Rohstoffen (Gesteinskörnungen, Zement), die natürlichen Schwankungen unterliegen, nicht vermeidbar. Darüber hinaus haben Form und Größe der Produkte, technisch nicht vermeidbare Schwankungen der  Betonzusammensetzung, Witterung, Betonalter usw. Einfluss auf die Farbe, die Struktur und Porenverteilung (Lunker) der Betonprodukte. Dies gilt für alle Oberflächen unabhängig von ihrer Bearbeitung bzw. Behandlung. Insbesondere durch die werksteinmäßige Oberflächenbearbeitung wird die Natürlichkeit der verwendeten Gesteinskörnungen hervorgehoben. Farb- und Strukturabweichungen können daher bei Betonprodukten fertigungs- und rohstoffbedingt auftreten. Zur Vermeidung unerwünschter Farbkonzentrationen sind immer Steine von 3 verschiedenen Paletten gemischt zu verlegen. Vor allem bei nuancierenden, jedoch auch bei einfarbigen und grauen Pflastersteinen wird dadurch eine homogene und natürliche Wirkung der Pflasterfläche erzielt. Die Homogenität eines Belages sollte immer aus einer gewissen Entfernung beurteilt werden, dem sogenannten angemessenen Betrachtungsabstand.

Gartenmöbel

Bei der „Möblierung“ von Belägen sollten einige Kleinigkeiten beachtet werden: Scharfkantige und spitze Tisch- und Stuhlbeine können die Belagsoberfläche zerkratzen, sie sollten daher mit Schutzkappen auf Kunststoff versehen werden. Metallgegenstände Grillständern, Sonnenschirmständern, Gartengeräte, Beine von Gartenmöbeln etc. können Rostflecken verursachen. Diese dürfen nicht ungeschützt auf den Belagsoberflächen gelagert werden. Flächig aufliegende Teile wie Sonnenschirmständer, Pflanzgefäße, aufblasbare Planschbecken die direkt – also ohne Abstand – auf der Fläche stehen, verursachen in Folge mangelnder Luftzirkulation Flecken und Verfärbungen. Um dies zu vermeiden, sollten hier kleine Füßchen bzw. Abstandhalter untergesetzt werden, damit die Luft unter den Gegenständen zirkulieren kann und einen schnellen Wasserablauf ermöglichen. Fußmatten aus Gummi oder Kokos können Farbstoffe abgeben die Flecken verursachen können. Hier empfiehlt sich der flächenbündige Einbau einer Fußmatte oder Rostes.